Siegen. „Das Volk hat geantwortet! Die Siegener Synagoge ist nicht mehr! Sie liegt in Schutt und Asche.“ So stand es am 11. November 1938 in der Siegener National-Zeitung (nicht in der Siegener Zeitung!). Am 9. und 10. brannten überall in Deutschland Synagogen, auch in Siegen. Als „Reichskristallnacht“ ging die Aktion der Nationalsozialisten in die Geschichte ein, eine Reaktion auf das Attentat an Ernst vom Rath in der deutschen Botschaft in Paris durch den Juden Herschel Grynszpan.
Der Literaturkurs des Wirtschaftsgymnasiums organisierte eine Gedenkstunde zur Reichspogromnacht. In bebilderten Sequenzen wurde der Bau, die Einweihung und die Zerstörung der Synagoge thematisiert. Aussagen von Zeitzeugen machten die Geschehnisse lebendig, Schicksale Deportierter betroffen. Gegen das Vergessen. “Wir müssen davor warnen, damit sich dies nicht wiederholt”, beschreibt Thomas Kleber, Leiter des Literaturkurses.