Siegen. Diese Frage konnte Michael H. Heinz mit einem klaren Ja beantworten. Als Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute e.V. (BVK) vertritt Heinz die Interessen von über 30.000 Vermittlerbetrieben in ganz Deutschland. In seinem Vortrag ging Heinz vor Schülerinnen und Schülern des Bildungsgangs „Versicherungen und Finanzanlagen“ auf die Zukunftsfähigkeit und Veränderungen des Berufsbildes ein.
Zunächst machte Heinz die volkswirtschaftliche Bedeutung des Versicherungsgewerbes deutlich. In Deutschland existieren 435 Millionen Versicherungsverträge, das Prämienvolumen macht 6% des Bruttoinlandsprodukts aus und jährlich sichern 208 Milliarden Euro Versicherungsleistungen die Existenz und Versorgung der Menschen ab.
Die Versicherungsbranche sieht sich starken Veränderungen ausgesetzt. Als Haupteinflussfaktoren auf das Geschäftsmodell der Versicherungsvermittlung sieht Heinz Regulierungen wie das diskutierte Provisionsverbot, für den Präsidenten des BVK eine Wohlstandbedrohung. Auch die Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und die demografische Entwicklung rufen starke Veränderungen hervor.
In der Reputation des Berufsbildes erkennt Heinz einen Widerspruch. Während es eine große persönliche Zufriedenheit mit dem eigenen Vermittler gebe, herrsche gleichzeitig eine eindeutig negative Haltung gegenüber dem Berufsstand. Eine Lösung liegt für ihn in der Aufklärung über die Attraktivität des Berufs und die Betonung positiver Komponenten wie die Rolle des lebenslangen Begleiters. Eigentlich kümmert sich Heinz in Brüssel und Berlin als Präsident des BVK um die Belange seiner Branche, der Abstecher ans Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung war für die Schülerinnen und Schüler ein Highlight.