Industriekaufleute sind in Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen tätig, die zunehmend nicht nur Produkte herstellen, sondern auch ergänzende und eigenständige Dienst- und Serviceleistungen zum Teil in umfangreichen Projekten anbieten. Industriekaufleute verfügen über ein nicht nur auf die industrielle Fertigung bezogenes breites kaufmännisches Grundwissen, insbesondere auch im Bereich der Kundenberatung, Kundenbetreuung und der Projektabwicklung (s. dazu Rahmenlehrplan).
Industriekaufleute befassen sich mit kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Aufgabenbereichen wie Produktionsmanagement, Beschaffungswesen, Material/ Lagerwirtschaft, Finanzbuchhaltung, Controlling/ EDV, Personalwesen sowie Vertrieb und Marketing. Einsatzgebiete darüber hinaus sind z. B. Investitionsplanung und –management, Außendienst, Export, Logistik und vieles mehr.
Bildungsgangleitung
Herr OStR Ralf Thomas
Die Ausbildung zur Industriekauffrau/-kaufmann dauert in der Regel 3 Jahre. Bei entsprechender Vorbildung und in Absprache mit dem Ausbildungsbetrieb ist eine Verkürzung um 6 bzw. 12 Monate möglich. Sie findet an zwei Orten statt: ein Teil im Betrieb (betriebliche Ausbildung) und der andere Teil in der Berufsschule (schulische Ausbildung).
Der Unterricht findet neben dem Teilzeitunterricht an 2 Berufsschultagen auch in Blockform statt. Im Rahmen des Blockunterrichts wird neben dem 6,5 Wochen-Block auch der 13 Wochen-Block angeboten. Wählt man den 13 Wochen-Block, werden die Schüler*innen während des Schuljahres in einem Zeitraum von ca. 13 Wochen täglich beschult. Beim 6,5 Wochen-Block besuchen die angehenden Industriekaufleute unser Berufskolleg im Laufe eines Schuljahres 2-mal für einen Zeitraum von 6 bis 7 Wochen.
Dieses Blockmodell wird von den Auszubildenden als sehr abwechslungsreich empfunden, da der Lernort im Laufe des Jahres mehrfach wechselt. Des Weiteren können die Azubis sich beim Blockunterricht voll und ganz auf die Berufsschule konzentrieren, da der Nachmittag zur Vor- und Nachbereitung des Unterrichtsinhalte dient. Während der unterrichtsfreien Zeit arbeiten die Auszubildenden ohne Unterbrechung im Ausbildungsunternehmen.
Zusatzqualifikationen im Differenzierungsbereich
Die Auszubildenden erhalten jeweils am Ende eines Schuljahres ein Jahreszeugnis und am Ende der Berufsschulzeit ein Abschluss-/ bzw. Abgangszeugnis.
Die Ausbildung endet mit dem erfolgreichen Abschluss der IHK-Prüfung, die für ganz NRW zentral gestellt und zeitgleich durchgeführt wird. Das erfolgreiche Bestehen der Prüfung zum Industriekaufmann / zur Industriekauffrau vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) beendet die Ausbildung. Dies wird bescheinigt durch den Kaufmannsgehilfenbrief.
Auf Wunsch der Auszubildenden kann die Durchschnittsnote des Berufsschulabschlusszeugnisses auf das Abschlusszeugnis der IHK übernommen werden.
Um den Auszubildenden ein breites, praxisnahes und attraktives Angebot unterbreiten zu können, bieten wir zahlreiche Zusatzqualifikationen an.
„SAP4school“, Lexware Buchhalter
Als eine der ersten Schulen des Regierungsbezirks Arnsberg bietet das Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung des Kreises Siegen-Wittgenstein seit dem Schuljahr 2019/20 „SAP4school“ an und erweitert damit das digitale Lehrangebot. In verschiedenen Modulen werden die Schüler*innen an SAP herangeführt.
Die behandelten Module decken das Anlegen der Kunden, die Bearbeitung eingehender Anfragen und Bestellungen im Vertrieb ab. Weitere Module befassen sich mit der Beschaffung von Rohstoffen und Materialien bis hin zu den Planungen im Personalbereich.
Die gesamte Wertschöpfungskette moderner Unternehmen kann dadurch praxisnah dargestellt werden. Für die im Unterricht behandelten und absolvierten Module erhalten die angehenden Industriekaufleute ein Zertifikat, welches am Ende der Berufsschulzeit ausgehändigt wird.
Mit dem Programm Lexware Buchhalter wird beginnend mit dem Schuljahr 2021/2022 zunächst nur in einer Blockklasse versuchsweise das Fach SUK unterrichtet.
„E-Commerce-Manager/-in“
Mit Beginn des Schuljahres 2019/20 bieten wir in Kooperation mit der IHK Siegen die Zusatzqualifikation „E-Commerce-Manager/-in“ an. Hierbei handelt es sich um ein eigenständiges Lehrgangskonzept, welches an unserem Berufskolleg entwickelt wurde.
Bei der neuen Zusatzqualifikation handelt es sich um das Modul 1 des „E-Commerce Managers“, welches in einem Umfang von 40 Unterrichtsstunden unterrichtet wird. Hier erhalten die Schülerinnen und Schüler Kenntnisse über die Grundlagen des Electronic Commerce, wie zum Beispiel Vor- und Nachteile des Online Handels, wichtige Marktteilnehmer, Aufbau und Pflege eines Online Shops und den gängigsten Zahlungsmethoden im Internetgeschäft.
Nach Abschluss der Ausbildung können die Auszubildenden anschließend das erworbene Wissen in einem zweiten Modul im Berufsbildungszentrum (bbz) der IHK vertiefen und nach Erbringung eines Leistungsnachweises ein IHK-Zertifikat „E-Commerce Manager*in“ erlangen.
Zusätzliche Qualifikationen im Rahmen der Europaschule
Daneben bieten wir als Europaschule vielfältige Möglichkeiten, sich für das Arbeiten im internationalen Kontext fit zu machen. Speziell für die angehenden Industriekaufleute bieten sich bspw. folgende Möglichkeiten an:
Verwaltung
Telefon: 0271 23668-0
E-Mail: info@berufskolleg-wirtschaft.de